Perspektiven: Gewerbliche Immobilien und neue Kapitalpuffer in Österreich

Gunter DEUBER 27. NOVEMBER 2024 10:07 MEZ

Gewerbliche Immobilien und deren (Kredit-)Finanzierung sind schon länger ein Sorgenthema im österreichischen und europäischen Bankensektor bzw. in Aufsichtskreisen. Die Ausfallsraten bei Gewerbeimmobilienkrediten sind im Kontext der äußerst restriktiven EZB-Zinspolitik in einigen Euroländern (u.a. Österreich) – von niedrigem Niveau – erkennbar gestiegen. Während der Gesamtmarkt Kurs auf eine Stabilisierung nimmt (Stopp Preisrückgänge, Zinssenkungen), werden in Österreich höhere Kapitalpuffer für betroffene Kredite empfohlen. Wir werfen einen konstruktiv-kritischen Blick auf die angedachten Maßnahme (inkl. Elementen des "gold platings") und deren mögliche Auswirkungen.

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US-Zölle: Kosten und Gefahren für Europa

Gottfried STEINDL 20. NOVEMBER 2024 10:41 MEZ

Unter dem von der ersten Trump Regierung eingeführten Zollregime entwickelten sich die europäischen Exporte von Stahl- und Aluminiumprodukten in die USA klar schwächer als in den Rest der Welt. Die Forderung von Trump nach universellen Zöllen von 10 % auf alle Güterimporte würde Güterexporte und BIP in der Eurozone wohl erkennbar, aber nicht entscheidend belasten. Die größte Gefahr ist, dass sich die Logik Trumps für universelle Importzölle allgemein durchsetzt und in eine Spirale von immer höheren gegenseitigen Zöllen mündet.

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Blickpunkt Immobilien: Nicht billiger, sondern leistbarer

Matthias REITH 19. NOVEMBER 2024 07:07 MEZ

Die Preiskorrektur im „Schritttempo“ auf dem österreichischen Wohnimmobilienmarkt hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. „Unter der Oberfläche“ sind jedoch durchaus zaghafte Stabilisierungstendenzen zu erkennen, Einfamilienhäuser abseits der Bundeshauptstadt sind bereits wieder etwas teurer geworden. Ohnehin nie billiger geworden sind Neubauwohnungen, angesichts zuletzt wieder gestiegener Baukosten ist damit auch in Zukunft nicht zu rechnen. Auch wenn die notwendige (reale) Korrektur wohl noch nicht ganz vorbei ist, so ist doch Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Und das liegt neben sinkenden Zinsen maßgeblich an der Inflation bzw. den Einkommensanstiegen – dem eigentlichen „Game Changer“ für den Immobilienmarkt. So ist Wohneigentum zwar nicht viel billiger, aber trotzdem leistbarer geworden.

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The Green Deal - 11/24 (DE) #responsiblebanking

Jörg BAYER 14. NOVEMBER 2024 11:12 MEZ

Bislang schien die europäische Regulatorik der größte Gegenspieler des europäischen ESG Marktes zu sein. Mit Trump dürfte der Gegenwind für die nachhaltige Transformation nochmals zunehmen. Markseitig sind Greeniums bereits jetzt eine Rarität wie die deutschen Zwillingsanleihen zuletzt wieder unter Beweis stellten. Europas EV-Batterie-Hoffnungsträger und Emittent des größten grünen Kredit Europas Northvolt lenkt die Aufmerksamkeit abermals auf das Creditrisiko bei ESG-Produkten. Darüber hinaus rücken die Hurrikane Helene und Milton die Nischenanlageklasse der Katastrophenanleihen ins Rampenlicht, welche eine direkte Verbindung zum Hedging physischer ESG-Risiken bieten.

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Blickpunkt Fed: Business as usual

Franz ZOBL 08. NOVEMBER 2024 07:32 MEZ

Die Fed senkte die Leitzinssätze wie erwartet um 25 Basispunkte. Auch wie erwartet äußerte sich der Fed-Vorsitzende Powell nicht zur Präsidentschaftswahl. Die einzige Botschaft war, dass er bis zum Ende seiner Amtszeit im Mai 2026 Fed-Vorsitzender bleiben wird. Die Wahl hat somit keine kurzfristigen Auswirkungen auf die US-Geldpolitik oder die Unabhängigkeit der Fed. Die Fed scheint mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes und der Inflation zufrieden zu sein. Zinssenkungen um 25 Basispunkte dürften das Basisszenario der Fed sein, um einerseits die Inflation auf 2 % zurückzuführen und andererseits eine weitere Abkühlung des Arbeitsmarktes von seinem derzeitigen nicht-inflationären Zustand zu verhindern.

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Perspektiven: US-Wahlen - Klarheit 5. November, in Tagen oder Wochen?

Gunter DEUBER 04. NOVEMBER 2024 13:25 MEZ

Gebannt gehen am Finanzmarkt und/oder unter Wirtschaftstreibenden die Blicke derzeit in die USA. Werden wir schon am 5. November mehr Klarheit haben und wie kann es mit "Trumpflation", den wichtigsten Wirtschaftskennzahlen in den USA, am Zins-, Wechselkurs- und Aktienmarkt — in Abhängigkeit vom nächsten US-Präsidenten — weitergehen? Wie eng ist Österreich mit den USA verflochten? Dazu mehr in unsere aktuellen Ausgabe der Perspektiven.

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Blickpunkt Österreich: Inflation frisst Vermögen

Matthias REITH 31. OKTOBER 2024 06:00 MEZ

Österreichische Haushalte sind die letzten Jahre auf dem Papier wohlhabender, in der Realität aber ärmer geworden. Das Finanzvermögen ist seit Ende 2019, allen Krisen zum Trotz, um 19 % angestiegen. Die erhöhte Inflation hat den realen Wert der Ersparnisse indes dahinschmelzen lassen – und das deutlicher als in anderen Euroländern. Inflationsbereinigt ist das Finanzvermögen heimischer Haushalte seit der Pandemie (Q4 19) um 4 % gesunken. Das Grundproblem: Mehr als ein Drittel der Ersparnisse liegen auf Girokonto, Sparbuch & Co. Die „Rückkehr der Zinsen“ hat „nur“ zu Einlagenumschichtungen geführt, die Haushalte haben Spareinlagen wiederentdeckt und dorthin von (Giro-)Konten umgeschichtet. Am Umstand, dass die Veranlagungsergebnisse im Europa-Vergleich äußerst mager ausfallen, dürfte das aber nichts ändern. Das Grundproblem bleibt die niedrige Aktienquote.

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