Zinswende? Regulatorische Zeitenwende? Der österreichische Wohnimmobilienmarkt zeigt sich vom doppelten Gegenwind überraschend unbeeindruckt, immerhin haben die Immobilienpreise in Q2 de-facto stagniert. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass in Zeiten hoher Inflation selbst stagnierende Preise mit einem satten realen Wertverlust einhergehen. Zudem ist die Stabilität der Preise maßgeblich neuen Objekten geschuldet, während der Altbestand seit letztem Herbst bereits eine deutliche Preiskorrektur erfahren hat. |
Großes Land, großes Gefälle. Das ist der niederösterreichische Immobilienmarkt. In seiner Gesamtheit unauffällig, offenbart der Blick unter die Oberfläche das größte regionale Preisgefälle Österreichs. Daran dürfte sich auch in Zukunft wenig ändern, auch wenn die preislichen Nachzügler innerhalb Niederösterreichs in den letzten Jahren etwas aufholen konnten. Die Leistbarkeit ist weniger angespannt als im Westen Österreichs sowie in Wien, was in einem schwierigen Umfeld einen „Wettbewerbsvorteil“ darstellt. |
Europaweit sind die Wohnimmobilienpreise im Sinkflug. Die Aufregung war groß, als im Vormonat die Meldung die Runde machte, wonach Wien in dieser Hinsicht trauriger Spitzenreiter wäre. Jedoch sind Zweifel an dieser Hypothese angebracht. Denn die erwähnte Preiskorrektur von 12 % auf dem Wiener Wohnungsmarkt stellt lediglich eine Annäherung der über mehrere Jahre „davongeeilten“ Angebotspreise an die Realität (= Transaktionspreise) dar. |
Hohe Preise, geringes Gefälle. Das ist der Vorarlberger Immobilienmarkt. Leistbarkeit und Bevölkerungswachstum – in diesem Spannungsfeld bewegt sich der regionale Markt derzeit. Einerseits rückt die Zinswende das Thema Leistbarkeit in Vorarlberg (noch) stärker in den Fokus als andernorts. Andererseits wird Vorarlbergs Bevölkerung weiterhin stärker wachsen als in fast allen anderen Bundesländer Österreichs. |
Die Immobilienpreise in Österreich sind Ende letzten Jahres ins Rutschen geraten. Der am Freitag (28.4.) vermeldete Preisrückgang von nur 0,4 % p.q. im ersten Quartal wird daher für Erleichterung sorgen. Für Entwarnung ist es aber definitiv zu früh. Doch nicht nur die Immobilienpreise stehen seit der zweiten Hälfte des Vorjahres unter dem Eindruck von Zins- und regulatorischer Zeitenwende. Auch an der Kreditvergabe, an der Zahl der Inserate auf Immobilienplattformen sowie am Suchverhalten im Internet ist der „perfekte Sturm“ nicht spurlos vorbeigezogen. Wir geben einen Überblick. |